Im Vergleich zum bundesweiten Ergebnis der Juniorwahl gibt es am DBG insbesondere beim Votum für die FDP starke Abweichungen (+10,6%) nach oben, während die CDU im Trend liegt (-0,9%). Die Grünen schneiden an unserer Schule leicht stärker (+3%) und die SPD noch schwächer (-4,9%) ab. Das vor allem bundesweit schlechte Ergebnis der Grünen bei den jungen Menschen kommt durchaus überraschend. Im Gegensatz dazu ist das starke Ergebnis der progressiven sozialliberalen Partei „Volt“, die sich u.a. mit dem Slogan „Sei kein Arschloch“ besonders deutlich gegen Rechtsextremismus positionierte, hervorzuheben. Die übrigen Parteien erhielten allesamt weniger als 5 % der Stimmen unserer Schülerinnen und Schüler. Vor allem zeigt dieses Ergebnis aber, dass unsere Schulgemeinschaft äußerst proeuropäisch eingestellt ist und demokratische Prinzipien deutlich befürwortet.
Die Juniorwahl ist ein handlungsorientiertes Konzept zur politischen Bildung an weiterführenden Schulen und möchte das Erleben und Erlernen von Demokratie ermöglichen und anhand von zwei Säulen fördern. Die erste Säule beinhaltet die unterrichtliche Vor- und Nachbereitung. Die zweite Säule und Höhepunkt des Projektes stellt der Wahlakt dar. Organisiert wurde die Wahl mit der Unterstützung des Leistungskurses Sozialkunde: Der Kurs half bei der Anfertigung der Wahlbenachrichtigungen, bildeten den Wahlvorstand, führte ein Wählerverzeichnis und sorgte für einen reibungslosen Ablauf der Wahl.
Alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 7 bis 12 erhielten im Vorfeld eine individuelle Wahlbenachrichtigung und am Wahltag einen originalen Stimmzettel der Region. Somit konnten am Wahltag alle wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler ihre Stimme bei einer klassischen und realitätsgetreuen Wahl abgegeben. Insgesamt standen dabei alle 34 Parteien zur Wahl. Diese große Menge an Parteien erklärt auch den hohen prozentualen Anteil der sonstigen Parteien im obigen Endergebnis. Zwölf Parteien erhielten dabei allerdings jeweils weniger als eine Handvoll Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag am DBG bei rund 96 Prozent.
Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit der Juniorwahl: Von der Steigerung der Wahlbeteiligung von Jugendlichen und deren Eltern bis hin zur Senkung des Nichtwähleranteils. Und nicht zu vergessen: Die Juniorwahl macht einfach Spaß.
Text und Bilder: Michael Fey