Schon am Mittwochmorgen war die Vorfreude groß. Unsere Exkursion des Biologie-Leistungskurses zum Meerfelder Maar in der Vulkaneifel stand bevor. Mit gepackten Taschen reisten wir in kleinen Gruppen nach Bettenfeld. Als alle angekommen waren und wir unsere Zimmer bezogen hatten, ging es auch schon los zur Forschungsstation. Dort begrüßte uns Frau Karger und erklärte uns alles Wichtige zur Sicherheit. Außerdem gab sie uns einen kleinen Ausblick auf das, was uns in den nächsten Tagen erwartete: echte Forschung am Maarsee.
Nach einer halbstündigen Wanderung bei sommerlichen 27 Grad erreichten wir schließlich den Maarsee, bereit für unseren ersten praktischen Einsatz. Weil uns nur ein Ruderboot zur Verfügung stand, wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die eine Gruppe aufs Wasser hinausfuhr, blieb die andere am Ufer, machte ein kleines Picknick und sammelte Lebewesen (Makrozoobenthos) im Flachwasserbereich. Das war aber gar nicht so einfach. Durch die starke Algenblüte war das Wasser ziemlich trüb, und man konnte kaum Tiere erkennen bzw. finden.


Nach etwa zwei Stunden tauschten die Gruppen. Jetzt durfte die zweite Gruppe aufs Boot. Das Rudern war bei der Hitze richtig anstrengend, aber es war spannend, mitten auf dem See mit verschiedenen Geräten Messungen durchzuführen. Wir bestimmten unter anderem die Wassertemperatur, den pH-Wert und die Fotosyntheseaktivität in verschiedenen Wassertiefen. Mit der Secchi-Scheibe prüften wir die Sichttiefe und sammelten auf dem Rückweg zum Steg noch einige Planktonproben.
Zurück an Land ging es direkt weiter in die Forschungsstation. Dort untersuchten wir die gesammelten Wasserproben unter dem Mikroskop. Es war erstaunlich, wie viel Leben in einem einzigen Tropfen Maar-Wasser steckt. Außerdem führten wir chemische Analysen im Labor durch. Mit einem Photometer bestimmten wir die Konzentrationen von Nitrat, Phosphat und Ammonium, um die Wasserqualität des Sees zu bewerten.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker früh, aber wir freuten uns schon auf den nächsten Programmpunkt. Nach dem Frühstück machten wir uns wieder auf den Weg zur biologisch- ökologischen Station und anschließend weiter zum Windsborn-Kratersee. Auch dort sammelten wir erneut Plankton und Kleintiere aus dem Wasser und führten Messungen durch, zum Beispiel zum Sauerstoffgehalt und zur Leitfähigkeit.
Später untersuchten wir die gefundenen Tiere unter dem Mikroskop. Einige sahen fast aus wie kleine Monster, andere waren durchsichtig und wirkten ganz zerbrechlich. Das Bestimmen der Tiere mit den Bestimmungsbüchern war nicht ganz einfach. Umso schöner war es, wenn Frau Karger bestätigte, dass man richtig lag.


Am Nachmittag machten wir uns schließlich auf den Heimweg. Wir nahmen viele neue Eindrücke mit, ein bisschen Sonnenbrand und ganz bestimmt auch neuen Gesprächsstoff für die nächsten Schulstunden. Die Exkursion war nicht nur lehrreich, sondern hat auch gezeigt, wie spannend Forschung sein kann – vor allem, wenn man sie gemeinsam erlebt.
Text: Clara Süß
Fotos: Herr Reifer