Impro-Texte zu Weihnachten und Silvester

Was man unter „Improvisationstheater“ versteht war den meisten Schüler*innen der AG Öffentlichkeitsarbeit bekannt. Bei dieser Art des Bühnenprogramms spielen Schauspieler*innen eine oder mehrere Szenen, die zuvor nicht inszeniert sind. Oftmals stammt das Thema des Theaterstücks oder auch der Handlungsort aus dem Publikum. Während des Schauspiels tragen Vorschläge aus dem Publikum häufig dazu bei, die spontan aufgeführten Geschichten mit interessanten oder witzigen Wendungen anzureichern.

Die spontane Verarbeitung von Vorschlägen und Ideen nahmen sich die Schüler*innen zum Anlass, eigene Impro-Texte zu den Themen „Weihnachten“ und „Silvester“ zu verfassen. Sowohl zu „Weihnachten“ als auch zu „Silvester“ äußerte jedes AG-Mitglied spontan eine Assoziation, die an der Tafel gesammelt wurde sodass zu beiden Themen eine Wörterliste entstand. Aufgabe war es nun, eine Weihnachts- oder Silvestergeschichte zu schreiben und möglichst viele der spontan geäußerten Wörter und Begriffe in den eigenen Text einzubauen.

Wörterliste Silvester: Disney, Raclette, Feuerwerk, Familie, Wanderkörbchen, Nacht, Bleigießen, Spaß

Wörterliste Weihnachten: Tannenbaum, Krippenspiel, Adventskalendertürchen (Nr. 24), Schneeflocken, Weihnachtsbaum, Hirsch, Plätzchen

Das Titelbild wurde von Jule Apsner (8b) und Helena Andres (7b) gestaltet.

 Viel Spaß beim Lesen einiger Geschichten!

 

Der Überraschungsbesuch 

Heute war der 31.Dezember, Silvester. Ich freute mich schon lange auf diesen Tag, denn wir verbrachten ihn immer mit der ganzen Familie. Aber dieses Jahr kam etwas dazwischen. Mein Bruder Jens lag nämlich im Krankenhaus, denn er hatte sich an Feuerwerkskörpern verletzt, die sein Freund Paul heimlich anzündete, um schon vor Silvester ein Feuerwerk zu sehen. Meine Mutter schlug beim Frühstück vor, am Abend meinen Bruder im Krankenhaus zu besuchen. Nach dem Abendessen fuhren wir los. Das Wanderkörbchen, gefüllt mit Süßigkeiten stand auf dem Rücksitz. Als wir endlich ankamen, sahen wir das Auto von meinem Opa auf dem Parkplatz stehen. Er begrüßte uns und ging mit uns hinein. Eine Krankenschwester zeigte uns Jens` Zimmer. Er saß schon auf dem Bett, sein Freund Paul neben ihm, denn er erwartete uns schon sehnsüchtig. Wie jedes Jahr schauten wir uns einen Disney-Film an und obwohl wir ihn schon oft gesehen hatten, machte es sehr viel Spaß ihn anzusehen. Auf Raclette und Bleigießen mussten wir dieses Jahr leider verzichten, denn das würde Ärger mit den Schwestern geben. Also verbrachten wir die Nacht vor dem Fernseher und schauten einen Film nach dem anderen: erst ,,Mickymaus”, dann ,,Die Eiskönigin” und zum Schluss noch ,,Das Dschungelbuch”. Mein Opa schlief schon beim zweiten Film ein und schnarchte so laut, dass der Junge im Nachbarbett davon aufwachte. Als wir dann schließlich alle müde waren, verabschieden wir uns von Jens und Paul und fuhren nach Hause. Ich fiel direkt ins Bett und schlief ein. Am nächsten Morgen wurde ich vom Klingeln unseres Telefons geweckt. Ich hob ab und meldete mich. Die Stimme erkannte ich sofort, es war eine Schwester aus dem Krankenhaus. Sie sagte, wir könnten gleich hinfahren und Jens abholen. Ich weckte sofort meine Eltern und sagte ihnen Bescheid. Mein Vatersprang sofort auf, zog sich an und stieg mit mir ins Auto. Dann fuhren wir ins Krankenhaus. Als wir in Jens` Zimmer kamen, saß er auf seinem Bett und weinte. „Ich will nicht nach Hause”, sagte er und schluchzte. Doch da nahm mein Vater ihn in den Arm und schleppte ihn ins Auto. Als wir zu Hause ankamen, stand Paul schon vor der Haustür. Jens sprang ihm in die Arme und Paul rief laut: „Frohes neues Jahr! Schön, dass du wieder zu Hause bist!” Da freute sich Jens auch, wieder zu Hause zu sein. 

 Helena Andres, 7b

 

Der Hirsch im Schnee 

In jener Nacht des 24. Dezembers besuchten Lisa und ihre Familie Opa Karl im Krankenhaus. Als sich die Türen des Krankenhauses öffneten kam man trotz dem Geruch von Desinfektionsmittel und dem Piepsen von Geräten sofort in weihnachtliche Stimmung. Um Opa Karl aufzumuntern, hatten Lisa und ihre Mutter am Vortag Plätzchen gebacken. Opa Karl lag in seinem Bett und fühlte sich elend. Als seine Familie jedoch hineintrat war seine schlechte Stimmung verflogen. Karls Zimmer war, wie Lisa feststellte, weihnachtlich geschmückt. Am Fenster des Zimmers stand sogar ein mit Liebe geschmückter Tannenbaum. Einladend leuchtete der Weihnachtsbaum mit roten Kugeln. Opa Karl freute sich sehr über den Überraschungsbesuch seiner Familie. Gemeinsam aßen sie die köstlichen Plätzchen und packten ihre Geschenke aus. Lisa zeigte ihrem Opa stolz ihr neues Buch, welches in ihrem 24. Türchen gewesen war. Anbei war sogar ein Zettel worauf stand: „Manches Glück gelangt auf magische Weise zu dir.“ Als wäre der Abend nicht schon perfekt genug fing es schließlich auch noch zu schneien an. Zusammen gingen sie in den Park, bauten einen Schneemann und fuhren mit dem Schlitten den Hang hinab. Opa Karl betrachtete nur das Geschehen. Plötzlich sah er etwas! Ein großer, stolzer Hirsch stand am Waldrand hinter seiner Familie. Die Schneeflocken wurden nach kurzer Zeit jedoch so groß, sodass man kaum noch etwas erkennen konnten. Opa Karl war sich jedoch das dieser Hirsch Glück bedeuten würde. 

Lena Große, 7b 

Alptraum in der Nacht vor Weihnachten

Heute war der 24. Dezember. Jenny sprang aufgeregt aus ihrem Bett und rannte runter, um ihren Adventskalender zu öffnen, der neben dem prachtvoll geschmückten Tannenbaum stand. Sie öffnete ihn und fand einen Zettel auf dem stand: „Geh auf den Dachboden.’’ Sie dachte sich nichts dabei und stieg auf den Dachboden. Allerdings fand sie dort nur ihr altes Krippenspielkostüm vom Vorjahr und kiloweise Hirschfleisch, welches ihr Opa ihnen geschenkt hatte. Auf den ersten Blick fand sie nichts Auffälliges, doch auf den zweiten Blick fand sie wieder ein Zettelchen, mit Koordinaten. Dieses Spiel wurde langsam unheimlich, aber sie gab die Koordinaten trotzdem in ihr Handy ein und ging los. Nach ungefähr 30 Minuten kam sie an einer kleinen Hütte an. Am Anfang wollte sie nicht in die Hütte gehen aber es vielen so viele Schneeflocken vom Himmel, sodass sie nichts mehr sehen konnte und so keine andere Wahl hatte. Als sie die Hütte betrat fand sie nichts außer einem Tisch auf dem Plätzchen und ein Zettel lagen. Auf dem Zettel stand: „Super, du hast mich gefunden! Dreh dich um damit du mich sehen kannst!“ Da bekam sie Angst! Sie drehte sich langsam um und fing an zu schreien. Hinter ihr stand ein dunkel gekleideter Mann mit einer Machete und sagte grinsend:,, Jetzt gehörst du nur mir und bald Gott! Dies wird dein letztes Weihnachten sein!“ Bevor er ihr ein Haar krümmen konnte, wachte sie schweißgebadet auf. Sie guckte erschrocken auf ihr Handy und schaute nach, ob es wirklich der 24. Dezember war. Und trotz diesem schrecklichen Traum hatte sie ein wundervolles Weihnachtsfest mit ihrer Familie. 

Emma Mader, 7b

Das Weihnachtsfest

„Es ist wieder soweit!”, rief mein kleiner Bruder ganz außer sich. Es war der erste Advent, der Tag, an dem unsere ganze Familie Plätzchen backt. Hastig gab Mum uns unser Stück Teig und half meinem kleinen Bruder beim Ausrollen. Kein Wunder, in der Vorweihnachtszeit gab es viel zu erledigen. Mein Bruder und ich mussten jeden Samstag noch zur Krippenspielprobe der Kirche.  Das macht immer sehr viel Spaß, besonders dieses Weihnachten, da im Wetterbericht gesagt wurde, dass es dieses Jahr vermutlich weiße Weihnachten geben wird. Es wurde auch darüber berichtet, dass schon in den höheren Regionen Schneeflocken gesichtet wurden. „Hoffentlich schafft es der Schnee auch zu uns.”, sagte mein Bruder. In Gedanken verträumt stach ich meine Plätzchen aus und musste an den Streit zwischen meinem Bruder und mir denken. Wir stritten jedes Jahr darüber, ob es nun Tannenbaum oder Weihnachtsbaum hieße. Unsere Eltern waren davon bestimmt schon genervt, doch für meinen Bruder und mich war es wie eine Tradition. Es gehörte einfach dazu. “Bist du schon fertig?”, riss mich meine Mutter aus meinen Gedanken. „Ja, ja”, antwortete ich noch in meinen Gedanken vertieft.

Die restlichen Tage verliefen wie gewohnt. Morgens ging ich in die Schule und mittags spielte ich meistens Handball, Fußball oder Basketball mit meinem Bruder im Garten. Darauf freute ich mich immer, denn dort konnte man sich am besten vom stressigen Schultag erholen. Am 23. Dezember beschlossen unsere Eltern, dass wir mit der ganzen Familie Wandern gehen sollten. Und so stapften wir nun durch einen dichten Wald. Plötzlich blieb meine Mutter wie angewurzelt stehen und sagte zu uns: „Seht doch da vorne ein Hirsch!” Doch als der Hirsch uns sah machte er sich schnell davon. Die restliche Strecke bis nach Hause verging wie im Fluge und abends las meine Mutter meinem kleinen Bruder und mir noch die Weihnachtsgeschichte vor. Wir freuten uns schon so darauf zu sehen, was im 24. Adventskalendertürchen verborgen war. 

Am Weihnachtsmorgen gingen wir zuerst in die Kirche, da wir beim Krippenspiel mitmachten. Beim Krippenspiel spielten wir die Weihnachtsgeschichte immer in verschiedenen Versionen. Jedes Jahr etwas anderes, trotzdem bleibt der Kern der Gleiche. Das war das, was ich am Krippenspiel so mochte, außerdem waren die Betreuer immer sehr nett und es machte immer viel Spaß mit den anderen Teilnehmern etwas zu unternehmen. Wie letztes Jahr war das Krippenspiel auch dieses Jahr ein voller Erfolg gewesen, worüber sich alle freuten. Gleich im Anschluss ging ich zu meinem Adventskalender, um das letzte Türchen zu öffnen. Heute Morgen hatte ich keine Zeit mehr gehabt, aber dafür hatte ich jetzt genügend Zeit. Denn das Weihnachtsessen und die Bescherung fanden bei uns immer abends statt, was bedeutete, dass ich noch den ganzen Nachmittag Zeit hatte das Türchen zu öffnen. Trotzdem öffnete ich es lieber jetzt. Langsam griff ich zum Karton. Ich hatte einen Schokoladenadventskalender und heute war eine große Tafel Schokolade darin.

Den restlichen Mittag spielten mein kleiner Bruder und ich Fußball gegen unseren Vater, bis uns unsere Mutter ins Haus rief und meinte Sie hätte das Christkind gehört. Mein kleiner Bruder und ich liefen sofort ins Haus und hörten eine Glocke läuten. Sofort rannten wir ins Wohnzimmer. Und tatsächlich! Das Christkind hatte unseren Baum geschmückt und viele Geschenke lagen darunter. Rasch deckte meine Mutter den Tisch und sagte zu uns: „Jetzt dürft ihr eure Geschenke auspacken!” Das taten wir auch. Nachdem alle ihre Geschenke ausgepackt hatten, machte mein Vater Musik an und wir aßen noch zu Abend. Als ich satt war ging ich in mein Zimmer und legte mich ins Bett. Langsam ließ ich meine Gedanken über die letzten Tage schweifen und eines stand fest, dass war das schönste Weihnachten aller Zeiten! 

 Liv Frank, 7a