Am 13. November fand bei uns, der Klasse 10b, das Präventionsprojekt zum Thema „Trauer, Tod und Sterben“ statt. Geleitet wurde diese Veranstaltung von Ingrid Stork, sie ist psychologische Beraterin und Familientrauerbegleiterin, sowie von Jennifer Otte, Pädagogin und Trauerbegleiterin. Außerdem begleiteten uns an diesem Tag unser Klassenlehrer Herr Plitzko, die Schulsozialarbeiter Andrea Förtsch und Simon Portz.
Wir starteten den Tag mit einem Kennlernkreis, in dem wir uns vorstellten und etwas Typisches von uns erzählten. Zudem erzählten uns Ingrid Stork und Jennifer Otte von ihrem Weg in den Beruf, da wir auch viele Fragen hatten, warum man solch einen Beruf wählt oder ob es auch schöne Momente in einem Beruf gibt, wo man sich nur mit Trauer beschäftigt. Ingrid Stork erklärte uns dass sie durch einen frühen Krankheitsfall in der Familie, jemanden gebraucht hat außerhalb ihres direkten Umfelds. Durch eine Trauerbegleiterin lernte sie mit der Trauer umzugehen und merkte, dass diese Erfahrung sie motivierte, selbst in diesem Bereich tätig zu werden. Auch Jennifer Otte berichtete uns von ihrem persönlichen Hintergrund. Sie verlor bereits in jungen Jahren beide Elternteile und wurde damit früh mit dem Thema Trauer und Verlust konfrontiert, das weckte ihr Interesse daran, andere Menschen in ähnliche Situation zu begleiten.
Anschließend widmeten wir uns dem Themenblock „Hospiz- und Palliativmedizin“. Uns wurde erläutert, was diese Bereiche umfassen und weshalb sie von großer Bedeutung sind. Dabei sind wir darauf eingegangen, wie wertvoll solche Organisation sind und welche Vorkehrungen innerhalb der Familie möglichst früh getroffen werden sollten, im Hinblick auf Vorsorgedokumente.
Danach folgte der Themenbereich über Suizid und wie man mit Betroffenen umgeht. Zuerst war es unsere Aufgabe aufzustehen, wenn wir eine Aussage über Suizid, die auf der Tafel erschien, als richtig empfinden. Danach haben uns Frau Stork und Frau Otte aus ihrem Buch vorgelesen, warum diese Aussagen richtig oder falsch sind mit dessen Hintergründen. Das war eindrucksvoll, da deutlich wurde, wie schwer Suizidgedanken zu erkennen sind und wie schnell Betroffene oder Angehörige die Schuld erst bei sich suchen.
Im Anschluss setzten wir uns mit dem Thema „Trauerbewältigung“ auseinander. In Gruppen erstellten wir Plakate zu der Frage, was uns in Trauersituationen hilft oder wie wir uns ablenken können, beispielsweise Musik hören, gutes Essen, angenehme Gesellschaft oder Zeit für eigene Interessen nutzen. Zwar waren wir fünf verschieden Gruppen mit 25 eigenen Ideen, aber trotzdem befanden sich auf den Plakaten immer wieder dieselben Methoden, was zeigt, dass Menschen, wie verschieden sie auch scheinen, doch ähnliche Bedürfnisse haben. Danach bekam jeder einen eigenen Fußabdruck, um sich seine persönlichen und individuellen Bewältigungsstrategien festzuhalten.
Am Nachmittag beendeten wir den Tag mit einem leichteren Thema: unseren Zukunftswünschen. Jede und jeder nahm sich einen oder mehrere Zettel und schrieb seine Wünsche und Ziele für die Zukunft auf. In Plastikkugeln verpackt, hingen wir diese gemeinsam in den Schulgarten. Ein reflektierender Abschluss für einen intensiven und zugleich lehrreichen Tag.
Zusammenfassend war der Präventionstag für uns als Klasse eine wertvolle und bereichernde Erfahrung. Die offene Art von Ingrid Stork und Jennifer Otte hat uns geholfen, uns mit den Themen auseinanderzusetzen, die jeden einmal betreffen werden und über die sonst wenig gesprochen wird. Durch eine Mischung aus persönlichen, wie informativen Erzählungen und praktischen Gruppenarbeiten konnten wir uns eine eigene Meinung zu den Themen Trauer, Sterben, Verlust und Suizid bilden. Wir konnten uns selbst reflektieren und haben erfahren, wie wir individuell mit der Bewältigung unserer Trauer umgehen. Insgesamt haben wir gelernt, den Tod als Teil des Lebens zu sehen und unser Verständnis füreinander gestärkt.
Text: Lina Schmitt, 10B
